Oriole

(Oriolus oriolus)



Mutter Natur, Vater Techno

Dominik Eulberg

Dominiks einstigstes Vorbild Sven Väth ist nun selbst ein Fan des jungen Wilden. Nicht allein durch den Support des Techno-Altmeisters, der Hit-Tracks wie „Die Rotbauchunken vom Tegernsee“ oder „Der Hecht im Karpfenteich“ in seinen Charts listete, die gemeinhin als Trendbarometer zu verstehen sind, hat Dominik Eulberg 2004 die Herzen der deutschen Tanznation im Sturm erobert. „ Jippie! Ich freue mich darüber, nun die Ernte einzufahren! Danke liebe Schallplattenfreunde!“, begeistert sich Dominik, als wir ihm erzählen, dass wir ihn im Rahmen unser „Newcomer 2004“ featuren werden.

Doch wer ist Dominik Eulberg? Kurz gesagt: einer, der die Natur und Techno liebt, und beide Leidenschaften erfolgreich zu verbinden weiß. Dominik wird 1978 im schönen Westerwald geboren. Von Kindesbeinen an verbringt er viel Zeit im Grünen und wird später ein eifriger Ornithologe. Techno entdeckt er zufällig bei den älteren Nachbarskindern und schon bald ist er con dieser Art Musik hingerissen. Sven Väths „Clubnight“ auf HR3 prägt in den 90ern seinen Musikgeschmack nachhaltig, so dass er das Auflegen erlernt und schon früh an eigenen Tracks mit dem gewissen Etwas bastelt. Heute studiert er in Bonn Geografie mit dem Schwerpunkt Ökologie und Umwelt; mit Biologie und Geologie als Nebenfächern. Ein Freund brachte 2001 den Stein ins rollen, indem er heimlich eine CD mit frischproduzierten Tracks von Dominik an Mathias Schaffhäuser von Ware Schallplatten weiterreichte. „Ich war sehr überrascht, als Mathias sich meldete und meine Tracks veröffentlichen wollte, denn zu diesem Zeitpunkt hätte ich es mir nie zugetraut, einmal eine eigen Platte zu machen“. Einmal Blut geleckt und Mut gefasst, folgen Veröffentlichungen auf Raum…Musik, Traumschallplatten, Trapez und Platzhirsch. Der Clou an der Musik Dominiks: echte Sounds aus der Natur und Naturlaute werden gewinnend mit mit energiestrotzenden Elektronikklängen von Minimal-House über filigran-schwebendem Ambient bis Knarz-Techno vereint. Mit seinem bei Traumschallplatten veröffentlichten Debüt-Album „Flora & Fauna“ hat er der Nation gezeigt, wie schmackhaft diese Symbiose aus Natur und Techno ist. Lehrreich ist der von Dominik in „Flora & Fauna“ propagierte Naturtechno außerdem, bringt er seinen Zuhörern durch die Musik und kleine, von Dominik geistreich verfasste Geschichten zur jeweiligen Kreatur, doch gleich 10 deutsche Tier- und Pflanzenarten näher – z.B. Trottellumme und Basstölpel. „Für mich ist es einfach nahe liegend, meine beiden Leidenschaften zu vereinen. Ich nehme viele Naturgeräusche selbst auf, manche Samples stammen aber – und da bin ich ganz ehrlich – von Tierstimmen CDs.“ Einer, der wie er Mutter Natur liebt, versucht auch etwas für sie zu bewegen. Dominik tut es – und das ganz sprichwörtlich – durch seine Musik. „Mein Ziel ist es einfach, Leuten Spaß und Freude an der Musik und Natur zu bringen und ihnen ihre krampfhafte Einstellung zu nehmen.“ Er möchte sein Studium beenden und später im Naturschutz arbeiten, z.B. – wie auch schon in den Semesterferien- in einem Nationalpark. Eine hauptberufliche Beschäftigung mit der Musik kommt für ihn nicht in Frage. Dennoch hat er 2005 in Punkto Musik viel vor. „Zur Zeit bin ich sehr fleißig und fertige jede Menge Remixes für z.B. Tiefschwarz und Nathan Fake an. Dann kommen noch weitere Platten von mir auf Trapez, Platzhirsch und Raum…Musik. Außerdem ist auch eine Mix-CD in Planung.“ Eines ist gewiss: Derart originelle Musikanten kann unsere Szene ferzeit gut gebrauchen. Da steppt dann eines nachts vielleicht der Bär im Kettenhemd…